In den neunziger Jahren verbrachten wir ab und zu unsere Winterferien in Österreich, Vorarlberg; genauer gesagt in St Anton. Gewohnt haben wir in einer kleine Pension; die Pension Angelika, ein sehr sympathischer kleiner Familienbetrieb. Dort habe ich die Gulaschsuppe kennen und lieben gelernt. Zu Hause habe ich dann herum experimentiert um eine halbwegs genau so gute Gulaschsuppe hinzubekommen. Ihr kennt das doch bestimmt auch, wenn man ein tolles Gericht im Urlaub isst und dann versucht es zu Hause nachzukochen. Ein schwieriges Unterfangen. Aber über die Jahre ist meine Gulaschsuppe recht gut geworden und deshalb auch ein fester Bestandteil in meiner Kühltruhe für kalte Wintertage .
Ich habe dieses mal nur die Methode das Fleisch zu Garen verändert. Ich habe ja letztens auch meine Kalbstafelspitz mit einer sehr niedrigen Temperatur butterzart gegart; und genau das habe ich heute auch mit meinem Gulasch gemacht. Und ich kann euch jetzt schon sagen, es hat geklappt.Ich bin begeistert von der Werner Wirth Methode , habe mir 2 Bücher darüber bestellt und bin halt fleissig am Üben.
Für 4 Personen:
800 gr Rindergulasch
3 Zwiebeln
1 Zehe Knoblauch
2 grüne Paprika
2 rote Paprika
3 mittelgrosse Kartoffeln
250gr ganz kleine Suppennudeln
1 kleine Dose gestückelte Tomaten
1l selbstgemachte Rinderbrühe
100 ml kaltes Wasser
1 Essl Tomatenmark
Salz, Pfeffer, portugiesiches Paprikapulver, und Gulaschgewürzmischung von Schuhbeck oder in Luxemburg von Atelier Steffen, piment d Espelette, und eine kleine Chili im Ganzen (ich mag es ja nicht zu scharf) so kann ich sie nachher besser herausfischen.frische Petersilie oder Koriander.
Und so wirds gemacht:
Die Zwiebeln und den Knoblauch mit Liebe klein schneiden und im Olivenöl andünsten, Rinderbouillon,Tomatenmark und Gewürze unterrühren und alles aufkochen lassen.
Jetzt den Topf von der Herdplatte ziehen und das kalte Wasser hinzufügen, damit die Temperatur auf 90 Grad sinkt.
Das Fleisch mit Salz und Pfeffer kräftig würzen, und in die Flüssigkeit geben.Den Topf zurück auf die Herdplatte stellen. Die Flüssigkeit sollte jetzt zwischen 75 und 85 Grad Celsius liegen. Um das festzustellen braucht man ein Fleischthermometer, den man heute schon für ungefähr 20 euros kaufen kann.
Jetzt muss man halt die Temperatur ab und zu kontrollieren. Da ich einen Induktionsherd habe geht das relativ flott. Ich benutze Töpfe von AMC, d.h. die halten die Hitze relativ lange. Von daher hatte ich meine Herdplatte nur auf 1-2 stehen und habe so mein Gulasch während 6 Stunden gabelzart gegart.
Das Fleisch aus der Flüssigkeit nehmen und beiseite stellen.
Jetzt die Kartoffeln und die Paprika klein würfeln, den Fond erhitzen und das Gemüse darin weich kochen. Durch die Stärke der Kartoffel wird die Flüssigkeit ein wenig angedickt was perfekt ist. In einem separaten Topf koche ich die Suppennudeln al dente, lasse sie komplett abkühlen bevor ich sie zu der Suppe gebe. Damit sie nicht die geschmackvolle Flüssigkeit der Suppe aufsaugen. Das Fleisch ebenfalls zurück in den Topf, abschmecken, die frische platte Petersilie klein hacken und dazu geben. Alles umrühren und servieren. Guten Appetit.
Ich kann nur sagen, ich habe noch nie vorher so zartes Gulasch in meiner Suppe gehabt, ein Hochgenuss !!